Checkliste ISO 27001: Was Unternehmen wirklich beachten sollten Schritt für Schritt zum zertifizierten ISMS

Andreas Gutsell
May 14, 2025

ISO 27001 kurz erklärt

Die Norm ISO/IEC 27001 beschreibt international anerkannte Anforderungen an ein effektives Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS). Ziel ist es, Risiken für vertrauliche Informationen gezielt zu identifizieren, zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen zu minimieren.

Angesichts wachsender Cyberbedrohungen und zunehmender Anforderungen durch Kunden, Partner oder Aufsichtsbehörden wird die Zertifizierung für Unternehmen unterschiedlichster Größen und Branchen zunehmend relevant.

Schritt 1: Den Geltungsbereich festlegen

Zu Beginn sollte klar sein, welche Unternehmensbereiche, Prozesse, Standorte oder IT-Systeme vom ISMS erfasst werden sollen.

Praxistipp:
Starten Sie mit einem überschaubaren Bereich – z. B. einer besonders sicherheitsrelevanten Abteilung – und erweitern Sie das System später schrittweise. Ein zu großer Umfang kann zu unnötiger Komplexität führen, ein zu kleiner greift unter Umständen zu kurz.

Schritt 2: Risiken systematisch bewerten

Die Risikoanalyse ist das Fundament jeder Sicherheitsstrategie. Dabei geht es um die Identifikation und Bewertung potenzieller Bedrohungen – etwa durch Cyberangriffe, menschliches Fehlverhalten oder organisatorische Schwächen.

Im Anschluss werden Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß eingeschätzt. Daraus ergibt sich, welche Maßnahmen mit Priorität umzusetzen sind.

Schritt 3: Sicherheitsleitlinie erarbeiten

Die Leitlinie zur Informationssicherheit ist mehr als ein formales Dokument. Sie bringt zum Ausdruck, welche Bedeutung das Thema für das Unternehmen hat – und setzt einen verbindlichen Rahmen für die Umsetzung.

Wichtig: Die Geschäftsleitung sollte sich ausdrücklich zur Leitlinie bekennen und sie aktiv im Unternehmen verankern.

Schritt 4: Schutzziele und Maßnahmen ableiten

Basierend auf der Risikobewertung werden konkrete Maßnahmen geplant. Diese betreffen sowohl die Technik (z. B. Netzwerksicherheit, Zugriffskontrollen, Verschlüsselung) als auch organisatorische Aspekte (z. B. Schulungen, Verfahrensanweisungen, Notfallkonzepte).

Im Statement of Applicability (SoA) wird dokumentiert, welche Maßnahmen umgesetzt werden – und welche ggf. nicht relevant sind.

Schritt 5: Prozesse und Dokumentation etablieren

Eine strukturierte Dokumentation ist unverzichtbar – nicht nur für die Zertifizierung, sondern auch für den späteren Betrieb des ISMS.

Dazu gehören u. a.:

  • die Beschreibung von Prozessen und Verantwortlichkeiten
  • Richtlinien zur Nutzung von IT-Systemen
  • Anleitungen für das Risikomanagement

So entsteht ein klares Regelwerk, das für Transparenz und Verlässlichkeit sorgt.

Schritt 6: Mitarbeitende sensibilisieren

Technische Lösungen stoßen schnell an Grenzen, wenn das Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen fehlt. Schulungen, klare Verhaltensregeln und kontinuierliche Sensibilisierung sind zentrale Bausteine für ein funktionierendes ISMS.

Schritt 7: Internes Audit - Managementbewertung

Bevor das externe Audit ansteht, empfiehlt sich eine interne Überprüfung des ISMS. So lassen sich Schwachstellen frühzeitig erkennen und gezielt beheben.

Das anschließende Management-Review dient dazu, die Wirksamkeit des Systems aus Sicht der Unternehmensführung zu bewerten und ggf. Korrekturen anzustoßen.

Schritt 8: Die Zertifizierung

Im letzten Schritt prüft ein unabhängiger Auditor die Umsetzung des ISMS. Wird das Audit bestanden, erhält das Unternehmen das ISO-27001-Zertifikat – in der Regel mit einer Gültigkeit von drei Jahren.

Hinweis: Zwischen den Hauptaudits finden jährliche Überwachungsaudits statt, um die kontinuierliche Weiterentwicklung zu überprüfen.

Fazit: Struktur, Sicherheit und Vertrauen

Ein ISMS nach ISO 27001 bietet nicht nur Schutz vor Sicherheitsvorfällen – es schafft Ordnung, steigert das Vertrauen bei Kunden und Partnern und zeigt, dass Informationssicherheit im Unternehmen professionell gehandhabt wird.

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Jaschsa Klein

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